Diagnose Zungenkrebs -Teil 4

Meine Geschichte: Die Operation

Am 25. Juli 2018 bin ich ins Krankenhaus Dachau eingecheckt, mit dem Wissen, dass nichts mehr so sein wird wie es einmal war. Vor mir lag meine mega Operation.

Am Morgen des 26. Juli 2018 um kurz nach 7 Uhr bin ich von einer Schwester in den Vorbereitungsraum gebracht worden. Da saß ich dann total alleine in einem Bett und musste mir die Zeit bis zur OP vertreiben und dabei nicht verrückt werden. Gefühlte Stunden später (in Wahrheit sprechen wir von 30 Minuten) kam der Anästhesist und sprach dem vor sich sitzenden, weinenden und zitternden Nervenbündel Mut zu.

Die OP dauerte etwas länger als 11 Stunden! Ein ganzes Team aus Ärzten war gleichzeitig an mehreren Stellen an mir beschäftigt.
Mir wurde der kanzeröse Teil meiner Zunge im Schnellschnittverfahren entfernt. Das bedeutet, dass das entfernte Gewebe auf eine Platte aufgesteckt wird und sofort im Labor untersucht wird. Gibt es Stellen, an denen der Krebs bis zum Rand des vermuteten gutartigen Gewebes geht, wird nachgeschnitten. Hier der Link zum nachlesen:
https://flexikon.doccheck.com/de/Schnellschnittuntersuchung


Zeitgleich wurde mir am linken Unterarm ein Hautlappen inklusive der Arterie entfernt. Dieser Hautlappen (Radialis-Lappen) wurde dann als Transplantat, also als Ersatz für den entfernten Teil meiner Zunge verwendet.
Um das nun fehlende Stück Haut am Unterarm zu ersetzen, wurde mir deshalb ein entsprechend großes Stück Haut aus der Leistengegend entfernt und auf dem Unterarm eingesetzt.
Die Haut in der Leistengegend wurde nun zusammengezogen und schwupps hatte ich eine total schicke, einseitige Bauchstraffung.


Das war aber noch nicht alles. Denn zeitgleich wurde noch eine sogenannte prophylaktische Neck-dissection durchgeführt. Das bedeutet, dass mir auf beiden Seiten des Halses jeweils 37 Lymphknoten vorsichtshalber entfernt wurden.
Zu meiner Sicherheit, meine Ärzte sagten zur mir „als Lebensversicherung“, wurde eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt) gemacht. Mit dem Tracheostoma sollte verhindert werden, dass ich ersticke, falls meine Zunge, Hals und oder Rachen zuschwellen.
Was zum Glück nicht passiert ist. Ich habe diese Mega-OP relativ gut überstanden und war 1,5 Tag auf der Intensivstation zur Überwachung. Danach bin ich für 2 weitere Tage auf die Intensivpflegestation gekommen und dann auf die normale Station.

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