Ich kann keine Ärzte mehr sehen….

Ich kann keine Ärzte mehr sehen. Ich habe darauf einfach keine Lust.

Die letzten Tage habe ich verstärkt den Wunsch, nie wieder in meinem ganzen Leben einen Arzt sehen zu müssen, ein Krankenhaus betreten zu müssen oder irgendwelche Untersuchungen über mich ergehen lassen zu müssen.

Entsprechend habe ich es fast 3 Wochen vor mir hergeschoben, einen neuen Nachsorgetermin zu vereinbaren. Naja, gestern habe ich es nun doch gemacht. Ende März muss ich wieder hin – nützt ja nix.

Können wir Nachsorge bitte umbenennen?

Die Nachsorgetermine verbreiten schon ein ungutes Gefühl allein durch den Wortteil „Sorge“. Eigentlich müsste man diese Termine in „Nachkümmertermin“ oder „Gesundheitspflegetermin“ oder so ähnlich, umbenennen. Ich finde das klingt schon viel positiver. Kümmern und pflegen klingt fast liebevoll. Erinnert eher noch an einen lieben Menschen, der sich um dich kümmert. Oder dich pflegt. Bei dem Wort „Sorge“ schwingt doch schon die Angst mit, oder?
Wer noch keine Erfahrung hat mit Nachkümmerterminen, kann hier ganz offiziell nachlesen:
https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/nachsorge.php

Momentan gehe ich noch immer alle 6 Wochen zur Nachsorge. Immer im Wechsel in die Klinik / HNO-Abteilung und zu meinem MKG Professor in die ambulante Praxis. Ich finde es ganz gut, da beide einen jeweils anderen Blick und Schwerpunkt in der Behandlung haben. So decke ich hoffentlich alles ab, was ich abdecken kann.

Wie viele Ärzte/innen muss ich sehen?

Zu diesen Arztbesuchen kommen noch meine Termine bei meinem Psychotherapeuten, meine Vorsorgetermine bei meiner Zahnärztin, Kontrolltermine bei meiner Endokrinologin und Frauenärztin. Ab und zu sehe ich auch noch meinen Hausarzt. Zum Beispiel zur Blutuntersuchung.

Zusätzlich war ich in letzter Zeit noch bei einem Parodontologen aufgrund meiner anhaltenden Zahnschmerzen und Zahnfleischproblemen an meinem Backenzahn auf der OP-Seite. Uuuund ich hatte noch eine sogenannte „Stewardessenkrankheit“ – und musste das bei einer Hautärztin abklären lassen. Vielleicht ist jetzt verständlich, warum ich wirklich keine Ärzte mehr sehen möchte.

Ich für mich kann sagen, ich bin die Tage vor der Nachsorge immer recht entspannt und komme gut klar. Bei mir ist es der Tag der Untersuchung und die Tage danach, die mich total mitnehmen. Denn bei jeder Nachuntersuchung wird mir wieder glasklar vor Augen geführt, dass nichts mehr so ist wie es mal war. Die Angst vor der Wiedererkrankung ist dann für ein paar Tage immer so megapräsent, dass ich es kaum schaffe meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Die Erleichterung, dass alles gut ist, kommt erst nach diesem Tief.

#Ich liebe mich und bin vollkommen gesund#

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